„Heinrich Vogeler. Der neue Mensch“ ist der Titel der Jubiläumsausstellung, die bis zum 6. November zu sehen ist. Im Zentrum der Schau steht der Wandel. Es geht um Krisen und Aufbrüche. Mit großartigen Werken zeichnet die Schau das Leben Vogelers nach, der nach der Trennung von seiner Frau Martha, die Künstlerkolonie verlassen hat, um in der Sowjetunion an der Entwicklung des „neuen Menschen“ mitzuwirken.
Im Haus im Schluh widmet man sich besonders der handwerklichen Seite des Künstlers. Hier sind Möbel (die die Tischlerei Müller immer noch nach Originalentwürfen herstellt) zu sehen, Gläser (aus gelblichem „Uranglas“), Webarbeiten, Besteck und auch viele Bilder.
Was schön an dieser großen Künstlerfeier in vier Museen ist: Die Vogeler-Schau bleibt nicht bei der bewundernden Betrachtung einer Künstlerpersönlichkeit stehen. In der Großen Kunstschau im Herzen Worpswedes geht es um die Gegenwart. Hier knüpfen Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler an die politische Kunst Heinrich Vogelers an. Das niederländische Architekturkollektiv „Oma“ etwa präsentiert die Landkarte Europas, das sich ausschließlich mit nachhaltigen Energiequellen versorgt.
Die Zukunft kommt zwar oft anders als erwartet, aber sie kommt. Von beidem erzählen das Leben und die Kunst Heinrich Vogelers – und auch diese spannende Ausstellung.